Die Maidanezi von Bukarest
Martin Leidenfrost fragte sich, wo die Rudel streunender Hunde in der rumänischen Hauptstadt geblieben sind
Bei Nachtfahrten durch Rumänien traf mich oft dieser jähe Schrecken: plötzlich struppig-dürre Hunde mit glasig besessenen Augen, die dir aus dem Nichts vor den Wagen springen, selbstmörderisch verrückt. Herrenlose Hunde sind ein altes rumänisches Phänomen, wohl 200 Jahre alt. Da sich westliche Tierschutzvereine, angeführt von den in Österreich gegründeten »Vier Pfoten«, für diese Hunde ins Zeug legen, ist das auch ein europäischer Diskurs.
Laut Angaben des »Instituts für Infektionskrankheiten« wurden 2013 allein in Bukarest 6886 Menschen von streunenden Hunden gebissen. Dann war ein Kind tot, Ionut Anghel, und ein neues Gesetz erlaubte ihre »Euthanasierung«. Der Bürgermeister versprach zurückzutreten, wenn nicht 80 Prozent der Straßenhunde innerhalb von 18 Monaten von der Straße seien. Sorin Oprescu wurde zwar vor dem Verstreichen der Frist wie so viele rumänische Politiker eingebuchtet, das Gesetz aber wirkte. Als ich neulich dur...
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