Amtsarzt bestätigt: Früherer KZ-Sanitäter verhandlungsunfähig
Neubrandenburg. Der 95-jährige ehemalige SS-Sanitäter, der am Montag nicht zu seinem Prozessauftakt vor dem Landgericht Neubrandenburg erschienen war, ist nach Ansicht eines Amtsarztes nicht verhandlungsfähig gewesen. Das habe die gerichtlich angeordnete Untersuchung durch den Mediziner ergeben, sagte ein Sprecher des Landgerichtes am Freitag. Der Angeklagte hatte sich wenige Tage vor Prozessbeginn den Arm gebrochen. Seine Kinder riefen am vergangenen Wochenende wegen akuter Probleme des Mannes eine Bereitschaftsärztin. Diese stellte einen Blutdruck von etwa 180 zu 100, Selbstmordgefahr und akute Kreislaufprobleme fest. Das Gericht hatte dann eine erneute Untersuchung durch den Amtsarzt angeordnet. Ob der Prozess nun am 14. März beginnen kann, sei derzeit nicht sicher, sagte der Gerichtssprecher. Dem früheren SS-Mann wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3681 Fällen vorgeworfen. Er soll von Mitte August 1944 an einen Monat im KZ Auschwitz-Birkenau stationiert gewesen sein. dpa/nd
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