David gegen Goliath

Marshallinseln klagen vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Atomwaffenmächte

Die Regierung der Marshallinseln hat bei Anhörungen vor dem Internationalen Gerichtshof vor einem nuklearen Wettrüsten gewarnt, sollten sich die Atommächte nicht an das Abrüstungsgebot halten.

Tony deBrum, damals mit seinem Vater zum Fischen unterwegs, hat noch immer vor Augen, wie sich »der ganze Himmel blutrot färbte«. Die Wasserstoffbombe »Castle Bravo«, die etwa 200 Kilometer entfernt auf der Insel Nam im Bikini-Atoll gezündet wurde, hatte eine Sprengkraft von 15 Megatonnen - und damit die tausendfache Wirkung der Hiroshima-Bombe. Es war die stärkste von den USA jemals verursachte thermonukleare Kernexplosion. Nun steht der Ex-Außenminister der Marshallinseln in Den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) und erinnert daran, dass durch die verheerenden Atomtests in den 1940er und 1950er Jahren mehrere Inseln seiner Heimat sprichwörtlich »verdampft« und andere »für Tausende Jahre unbewohnbar« gemacht wurden. »Viele starben, erlitten Missbildungen oder erkrankten an Krebs.«

Die USA führten zwischen 1946 und 1958 insgesamt 67 Atomwaffentests im Inselstaat durch; er war nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1986 Treuhandgebi...


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