Pakt vertagt

Ankara überraschte EU-Gipfel mit neuen Forderungen in der Flüchtlingsfrage

  • Kay Wagner, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Trotz stundenlanger Verhandlungen haben die EU-Staaten keine neuen Beschlüsse zum Umgang mit dem Zustrom Geflüchteter gefasst. Doch das nächste Treffen der Staatenlenker steht schon bevor.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu war der allererste, der am Montag zum Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs mit der Türkei ins EU-Ratsgebäude in Brüssel kam. Er war in auffallend guter Stimmung und sollte das bis zum Schluss bleiben. »Solidarität ist wichtig«, sagte er lächelnd in die Mikrofone. »Wir müssen das gesamte Bild sehen, nicht nur die Flüchtlingskrise.« Und: »Es geht um die Zukunft unseres gemeinsamen Kontinents.« Worte, die ihre ganze Tragweite erst im Laufe der Nacht zu Dienstag zeigen sollten.

So lange hatte das Treffen zwischen Davutoglu und den Staats- und Regierungschefs der 28 EU-Länder gar nicht dauern sollen. Vorgespräche zwischen dem Türken sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte am Sonntag wollten vieles schon geklärt haben. Doch es kam anders. Zunächst hielt der angebliche Beschluss der EU-Staaten, die Balkanroute dicht zu machen, die EU-...


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