Berlin: 80 Prozent mehr rechte Gewalt

Beratungsstelle präsentiert Statistik

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Berlin. Angriffe mit rassistischem, antisemitischem oder homophobem Hintergrund haben 2015 in Berlin im Vergleich zum Vorjahr um 80 Prozent zugenommen. Die Berliner Opfer-Beratungsstelle ReachOut hat im vergangenen Jahr 320 gewalttätige Attacken und Bedrohungen gezählt. Im Jahr 2014 waren es noch 179 gewesen. Diese Zahlen präsentierte ReachOut am Dienstag gemeinsam mit den Berliner Registern, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus und dem Antirassistischen Register der Alice-Salomon-Hochschule. Sie belegen, dass die Taten in der zweiten Jahreshälfte eklatant zunahmen. Sabine Seyb von ReachOut führt das vor allem auf einen Wandel in der politischen Rhetorik zurück. »Während im Sommer noch eine Willkommenskultur zelebriert wurde, mit der sich auch politisch Verantwortliche geschmückt hatten, schlug die Stimmung im Spätsommer um«, sagte sie.

Die meisten Angriffe gab es im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Allein im Ortsteil Marzahn war ihre Zahl von fünf im Jahr 2014 auf 47 im Folgejahr gestiegen - die meisten im Zusammenhang mit geplanten oder neuen Flüchtlingsunterkünften. Die Täter kämen längst nicht nur aus der organisierten rechtsextremen Szene. »Zuschlagen - das machen auch ganz normale Bürger, zunehmend auch Frauen«, sagte Seyb. jot Seite 9

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