Brasilien: Lula da Silva droht Gefängnis
Rio de Janeiro. Dem früheren brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva droht eine Haftstrafe wegen Korruptionsverbrechen. Die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat São Paulo forderte Untersuchungshaft für den einst sehr populären Politiker der regierenden Arbeiterpartei PT, wie lokale Medien am Donnerstag (Ortszeit) berichteten. Dem 70-jährigen Lula werden Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Falschaussage vorgeworfen. Der Haftantrag muss allerdings erst von der zuständigen Richterin geprüft werden, wie die Zeitung »O Globo« in ihrer Online-Ausgabe berichtete. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Lula und seine Frau Marisa Letícia da Silva, den Besitz eines Luxusapartments im Strandort Guarujá unterschlagen zu haben. Offiziell gehört die Immobilie dem Baukonzern OAS, dessen Verwicklung in den Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Erdölkonzern Petrobras bereits nachgewiesen wurde. Der Linkspolitiker Lula bestreitet, Eigentümer des Strandapartments zu sein. Die Staatsanwaltschaft begründete ihren Haftantrag mit der Befürchtung, dass Lula da Silva Einfluss auf die Ermittlungen nehmen könnte. Es bestehe die Gefahr, dass Lula zu Gewalttaten seiner Anhänger aufrufe, hieß es. epd/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.