Viel Lärm um »Räume der Stille«
Gebetsräume an Universitäten geraten vielerorts in Generalverdacht, Rückzugsraum für Salafisten zu werden
Raumteiler und billiger Teppich mit großer Wirkung: Nachdem muslimische Studenten in Dortmund einen interreligiösen Raum gestalteten, ist an den Universitäten ein Kulturkampf ausgebrochen.
Normalerweise wäre diese Nachricht allenfalls etwas für das Mitteilungsbrett der lokalen Studentenvertretung. Vielleicht würden Redakteure der Kölner Studentenzeitung zur Eröffnung vorbeikommen und ein paar Fotos machen. Aber seitdem Gebetsräume an deutschen Unis Teil der bundesweiten Debatte über Zuwanderung, Islam und Grundgesetz geworden sind, schafft es auch eine solche Meldung in eine überregionale Tageszeitung: Die Uni Köln plant einen »Raum der Stille«. Dort können Studenten - sofern sie denn wollen - auch beten.
Wer dieser Tage die Diskussion um universitäre Gebetsräume verfolgt, den erinnert nicht viel daran, dass diese im laizistischen Duktus ihrer Unis meist »Raum der Stille« genannt werden. Berlin, Bochum, Dortmund, Essen … immer länger wird die Liste jener Universitäten, die mit ihren stillen Räumen bundesweit für ziemlich viel Lärm sorgen. In Essen habe sich im Umfeld des Gebetsraumes ein »fundamentalistisches Regime« aus...
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