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Leben im Konjunktiv
Eshkol Nevo gelang eine hervorragende Satire über unterdrückte Wünsche
Vielleicht wäre das Leben einfacher, hätte man gewisse Menschen nie getroffen. Es wäre einem ein Leben im Konjunktiv erspart geblieben. Mit dieser banalen wie tragischen Erkenntnis jedenfalls blickt der Leser am Ende auf Moshe Ben Zuk, der im neuen Roman des israelischen Autors Eshkol Nevo eines Tages durch den flüchtig eingefangenen Geruch seiner großen verlorenen Liebe verstehen muss, dass Vergessen niemals endgültig ist.
Eshkol Nevo: Die einsamen Liebenden. Roman.
A.d. Hebr. v. Anne Birkenhauer. dtv. 304 S., geb., 16,90 €.
Zunächst aber ist dieser Moshe Ben Zuk zentrale Figur einer unerhörten Begebenheit, wie sie anstößiger, amüsanter, trauriger und entlarvender nicht sein könnte. Ein amerikanischer Jude, ein schwermütiger Witwer, beschließt, einem frommen Provinzkaff in Israel eine Mikwe, ein rituelles Tauchbad, zu spenden. Sie soll an seine verstorbene Frau erinnern und Ben Zuk soll die Bauarbeiten leiten. Der Bürge...
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