Eingepreiste Verluste und die Suche nach Klartext
Für die LINKE war es »ein schlechter Tag«. Nun diskutiert die Partei, warum sie nicht durchdringt - und warnt sich selbst vor AfD-Positionen
Die AfD in allen Ländern zweistellig und in Sachsen-Anhalt stärker als die Linkspartei - der Ausgang der Landtagswahlen hat bei den Sozialisten Entsetzen ausgelöst.
Wer immer sich seit Sonntagabend in der Linkspartei äußerte, formulierte große Sorgen über den Rechtsruck. »Heute ist ein schlechter Tag für die Gesellschaft«, bilanzierte Bundeschef Bernd Riexinger bereits kurz nach den ersten Zahlen. Das war auch ein Urteil über das eigene Abschneiden: In Sachsen-Anhalt musste die Linkspartei starke Verluste hinnehmen und landete klar hinter den Rechtsaußen. Im Westen scheitert die Partei in zwei Ländern erneut an der Sperrklausel.
Umso schneller rückte nach der Wahl die Frage nach dem »Warum?« ins Zentrum. Man sei mit den eigenen Positionen »nicht durchgedrungen«, vermutete Riexinger. Die Co-Chefin Katja Kipping nannte den Wahlausgang »für uns bitter« und führte als Ursache des AfD-Erfolgs eine »gesellschaftliche Entsolidarisierung« an, für die die Große Koalition die Verantwortung trage. Union und SPD hätten zudem die AfD mit der »schrittweisen Übernahme« von deren Forderungen stark gemacht.
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