Kohleausstieg jetzt oder irgendwann?
Ver.di-Gewerkschaftsrat entscheidet in dieser Woche über kontroverse Anträge zur Energiepolitik
Ver.di-Chef Frank Bsirske ist im vergangenen Jahr durch besonders kohlefreundliche Äußerungen aufgefallen. Mitglieder der Gewerkschaft fordern eine Kurskorrektur.
Vor knapp einem Jahr fanden zwei Großdemonstrationen statt: eine für den schnellen Ausstieg aus dem Kohleabbau im Rheinischen Braunkohlerevier, die andere in Berlin für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Branche. Für die weitere Kohleverstromung hatte außer der Bergbaugewerkschaft IGBCE auch ver.di aufgerufen. Hauptargument der Dienstleistungsgewerkschaft waren die in der Regel gut bezahlten Arbeitsplätze in der Branche, obwohl dort nur etwa 0,1 Prozent der Mitglieder von Deutschlands größter Einzelgewerkschaft arbeiten.
Tatsächlich entsprach die Pro-Kohle-Position der Beschlusslage bei ver.di. Auf dem Bundeskongress 2011 hatten sich die Delegierten für ein klares Bekenntnis zur Kohle entschieden und zwar unbefristet.
Beim ver.di-Gewerkschaftsrat, dem wichtigsten Entscheidungsgremium zwischen den alle vier Jahre tagenden Bundeskongressen, am Mittwoch und Donnerstag in Berlin wird nun neu über energiepolitische Grundsatzposit...
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