Lviv - Stadt zwischen zwei Welten

In der zweitgrößten ukrainischen Metropole ist Nationalismus mehr als nur eine Touristenattraktion

  • Denis Trubetskoy, Lviv
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Die westukrainische Metropole Lviv gilt als Hochburg der ukrainischen Nationalisten und gleichzeitig als europäischster Ort des Landes - eine Stadt, die polarisiert.

Nur fünf Stunden braucht man in einem modernen Intercity-Zug, der vor vier Jahren speziell für die Fußball-EM 2012 gekauft wurde, um Lviv von Kiew aus zu erreichen. Die westukrainische Metropole mit rund 730 000 Einwohnern gilt vielen Leuten als die vielleicht europäischste Stadt der Ukraine, als kulturelle Hauptstadt des Landes - und manchen durchaus als »besseres und kleineres Kiew«.

Das gilt auch für Iwan Jakowina, ein bekannter russischer Journalist, der zuerst nach Kiew und dann in die Westukraine zog. »Ich fühle mich hier einfach wohler. Lviv ist deutlich ruhiger und angenehmer«, erklärt er. Jakowina - wie andere Lviv-Fans auch - verpasst so gut wie keine Möglichkeit, einen Scherz über die ukrainische Hauptstadt zu machen. Niemand meint das aber böse, eine echte Konkurrenz zwischen den Städten gibt es schließlich nicht.

Denn ein wirklicher Vergleich zwischen Kiew und Lviv gelingt beim besten Willen nicht. Während die Hauptstadt auc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.