Sehnsucht nach Aprikosen
Der Armenier Ruben Zohrabyan möchte zurück in seine alte Heimat. Bis er dort wieder glücklich werden kann, unterstützt er Flüchtlinge in Deutschland. Von Astrid Kloock
In Ludwigslust gibt es einen Russenladen. Mitten in der Stadt. Zwei große Schaufenster zeigen nach außen fast alles, was es drinnen zu kaufen gibt: Uhren, Koffer, Wodka in Kristall, Buchweizen, Schokolade, Keyboards und Matrjoschkas. «Happy World» steht in Großbuchstaben an den Fenstern. Happy World ist kein Name, jedenfalls keiner, unter dem man sich etwas Seriöses vorstellen kann. Bei den Ludwigslustern heißt das Geschäft deshalb «Der Russenladen». Pächter und Betreiber von «Happy World» ist Ruben Zohrabyan.
«Sdraßte, Ruben, otkuda wy? - Is Armeni.» Eine Gedächtnisschublade öffnet sich aus lange vergangenen Berufstagen, und ich sage: Bari Lujs. Ruben antwortet in seiner Heimatsprache. Bari Lujs - Guten Morgen. Seitdem haben wir nicht nur ein gutes, sondern ein besonderes Verhältnis. Seitdem kaufe ich Dorschleber, Buchweizen, Karamellkringel, Borschtsch, Smetana-60-Prozent-Fett und trockenen Krimsekt bei Ruben, dem Armenier, im R...
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