Gekämpft hat Westerwelle immer

Als Außenminister gewann der umtriebige FDP-Parteipolitiker erstmals an Statur

Der frühere FDP-Chef und Außenminister Guido Westerwelle ist mit 54 Jahren verstorben. Die Politik verliert eine prägende Figur.

Natürlich wird die FDP Guido Westerwelle groß würdigen. Und Grund dazu hat sie auch. Denn seit dem Ende der Ära Kohl haben die Liberalen nur einmal im Bund mitregiert - und es war Westerwelle, der 2009 als Partei- und Fraktionschef ihr bestes Ergebnis holte: 14,6 Prozent.

Westerwelle war damals am Ziel seiner Träume: Vizekanzler und Außenminister. Doch sein Triumph war der Beginn seines Scheiterns. Denn im Wahlkampf waren Westerwelle und die Seinen mehr denn je als »Steuersenkungspartei« aufgetreten. Man werde keinen Koalitionsvertrag ohne ein »einfaches, gerechtes« Steuersystem unterzeichnen, so Westerwelles Mantra. Es kam anders. Und wer in der und um die FDP gehofft haben mochte, der studierte Rechtsanwalt werde sich wenigstens als Finanz- oder Wirtschaftsminister zum Notar ihrer Interessen machen, wurde enttäuscht. Nur eine Steuervergünstigung für Hoteliers holte die FDP bei den Verhandlungen mit der Union heraus. Das wirkte n...


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