Gesundheit für alle - oder auch nicht
Trotz Versicherungspflicht haben nicht alle Menschen Zugang zur medizinischen Versorgung
Krankenversichert zu sein, ist scheinbar Standard in Deutschland. Doch der Eindruck täuscht. Wie geht man um mit Menschen, die dennoch medizinische Hilfe brauchen?
Seit April 2007 gilt in der Bundesrepublik die Pflicht zur Krankenversicherung. Dennoch gibt es immer noch jede Menge nicht oder nur scheinbar versicherter Menschen. Wie gehen Krankenhäuser, Hilfsorganisationen und Kommunen mit ihnen um? Wie können die Unversicherten dennoch ihr Menschenrecht auf Gesundheit wahrnehmen? Eine Veranstaltung des 21. Kongresses »Armut und Gesundheit« widmete sich diesen Fragen.
Einen Überblick über die betroffene Klientel lieferte Suzanne Bruins von der Organisation Ärzte der Welt e.V. aus München. Das dortige Projekt betreute 2015 mit Hilfe von ehrenamtlichen Medizinern, Studierenden, Dolmetschern und Sozialberatern mehr als 600 Patienten in über 1700 Konsultationen. Die größte Gruppe, fast 70 Prozent, bildeten EU-Bürger, vor allem aus Rumänien und Bulgarien, unter ihnen viele Roma. Problematisch bei ihrer Versorgung waren fehlende Dokumente wie Impf- und Mutterpässe, frühere Befunde oder Chroniker-Au...
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