Keine Versprechen zur Wahl

In Laos wählten die Bürger erstmals Abgeordnete von Provinzparlamenten

  • Alfred Michaelis, Vientiane
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der Sieger der laotischen Wahlen stand vorher fest: die Laotische Revolutionäre Volkspartei - vielleicht aber auch der Wähler.

»Auf dem ersten Zettel sieben Namen durchstreichen, auf dem anderen drei«, sagt der Wahlhelfer in einem kleinen Wahllokal in der laotischen Hauptstadt Vientiane und weist noch darauf hin, dass die Wahlzettel in unterschiedliche Urnen kommen. »Aber ich kenne doch kaum jemanden auf der Liste«, entgegnet die Frau unsicher, greift dann zum Stift und streicht beherzt einige Namen aus. Warum sie zwei Zettel bekommen hat, ist ihr noch immer nicht ganz klar.

So wie ihr ging es am Sonntag knapp vier von sechseinhalb Millionen Einwohnern der Demokratischen Volksrepublik. Sie hatten 149 Mitglieder der Nationalversammlung aus 211 Kandidaten auszuwählen. Hinzu kamen zum ersten Mal in der 40-jährigen Geschichte der Volksrepublik insgesamt 360 Mitglieder von Provinzparlamenten, die aus 508 Kandidaten zu bestimmen waren.

Eine wirkliche Auswahl hatten die Bürgerinnen und Bürger des Landes indes nicht. Laut Verfassung ist die Laotische Revolutionäre Volk...


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