Bayern bleibt größtes Zahlerland

Länderfinanzausgleich erreicht Rekordniveau von fast zehn Milliarden Euro

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Finanzausgleich zwischen den Bundesländern hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht: Insgesamt 9,6 Milliarden Euro seien 2015 über den Länderfinanzausgleich umverteilt worden, teilte das Bundesfinanzministerium am Montag in seinem Monatsbericht mit. Dies waren 0,6 Milliarden Euro mehr als im Jahr davor.

Größtes Zahlerland war erneut Bayern mit knapp 5,4 Milliarden Euro (2014: 4,9 Milliarden Euro). Größtes Empfängerland war Berlin mit Ausgleichszuweisungen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro (2014: 3,5 Milliarden Euro). Die ostdeutschen Flächenländer bekamen zusammen 3,2 Milliarden Euro (2014: 3,1 Milliarden Euro). Damit flossen 6,8 Milliarden der 9,6 Milliarden Euro nach Ostdeutschland und Berlin, was einem Anteil von 71 Prozent entsprach.

Das Volumen der vom Bund an die Länder gezahlten allgemeinen Bundesergänzungszuweisungen stieg 2015 auf rund 3,8 Milliarden Euro und übertraf damit das Vorjahresniveau um 0,3 Milliarden Euro. Größtes Empfängerland war auch hier Berlin mit 1,1 Milliarden Euro. Auf die ostdeutschen Flächenländer entfielen zusammen 1,3 Milliarden Euro.

Einschließlich der Zuweisungen wegen Sonderbedarfs in Höhe von zusammen 6,4 Milliarden Euro beliefen sich die Bundesergänzungszuweisungen im Jahr 2015 auf insgesamt 10,2 Milliarden Euro.

Bund und Länder ringen bereits seit Jahren um die Neuordnung des verschachtelten und mehrstufigen Systems, mit dem finanzielle Gerechtigkeit zwischen den Ländern einerseits sowie Bund und Ländern andererseits hergestellt werden soll. Die aktuellen Regeln für den Finanzausgleich zwischen den Bundesländern sowie für den Solidarpakt II laufen 2019 aus. Letzterer betrifft Transferzahlungen des Bundes an ostdeutsche Länder.

Die öffentlichen Kassen konnten derweil auch im Februar von steigenden Einnahmen profitieren. Rund 48 Milliarden Euro flossen laut Bundesfinanzministerium im vergangenen Monat in die Staatskassen, das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahresmonat. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.