Mit Rattenalarm gegen Flüchtlinge

Protestcamp von Sudanesen in Hannover missfällt Geschäftsleuten - »Bürgerwehr«-Aktion trotzdem geplatzt

Seit fast zwei Jahren campieren Sudanesen in Hannover, um ihren Protest zu demonstrieren. Geschäftsleute fühlen sich gestört, eine »Bürgerwehr« nutzt das für ihre Hetze.

Am Weißekreuzplatz nahe Hannovers Hauptbahnhof lassen schmucke Mietshäuser aus der Gründerzeit bürgerliche Wohlanständigkeit ahnen. Hinter den Fenstern kann man sich gut die allzeit adrette und fröhliche Familie aus der Margarinewerbung vorstellen. Das grüne Wiesenkarree vor jener Backsteinidylle hatte im Mai 2014 jedoch unerwartete Farbtupfer bekommen. Rund 50 Flüchtlinge aus dem Sudan bauten plötzlich Zelte auf, ein Camp zum Protest gegen unmenschliche Zustände in ihrem Heimatland und auch gegen restriktive deutsche Asylgesetze.

Seither informieren die Afrikaner über Bürgerkrieg, Hunger, Terrorjustiz, Vergewaltigungen und im Sudan diskriminierte Minderheiten. Zu vielen Deutschen haben die Zeltleute freundschaftliche Kontakte aufgebaut, engagierte Hannoveraner helfen mit Spenden, geben Deutschunterricht. Politiker kommen zu Besuch, Bezirksbürgermeister Michael Sandow (SPD) bekundete mit Blick auf das Camp: »Wir leben hier Willkommensku...


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