Eine kleine Horror-Show
Heinrich Marschners »Der Vampyr« an der Komischen Oper
Ob die Gruppe englischer Schöngeister, die ihren verregneten Urlaub am Genfer See im Jahr 1816 mit Gruselgeschichten durchwärmten, sich einen solchen parodistisch triefenden Horror vorgestellt haben oder doch eher den tief ins Gemüt greifenden Schauder, steht dahin. Fest steht, Frankenstein erblickte dort das dunkle Licht der Welt und auch Lord Ruthven, der untote Gentlemen-Blutsauger. Heinrich Marschners 1828 in Leipzig uraufgeführter »Vampyr« wird immer mal wieder ausgegraben. Das Team um Regisseur Antú Romero Nunes ließ alle Raritäten-Ehrfurcht fahren und machte sich das Stück spielgerecht. Aus zweidreiviertel Stunden Aufführungsdauer hat es 90 pausenlose Minuten destilliert. Johannes Hofmann hat sogar noch einige den Gruseleffekt verstärkende Passagen hinzukomponiert. Marschners zerrissene, nervös unruhige, immer gefährlich getriebene Musik lud ihn an vielen Stellen dazu ein. Die Übergänge sind unmerklich und fließend.
Das Orcheste...
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