Der Gegenspieler

Ernesto Ferrero gelang ein zauberhafter kleiner Roman über eine alte Dame, die gegen einen Maulwurf kämpft

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der kleine Garten: ihr ein und alles. Täglich kam sie, ihn zu pflegen. Jede Pflanze kannte sie, jede hatte ihren Platz. »Denn auf Ordnung war Quirina sehr bedacht, auch im Garten: In ihren Augen war sie ein Ausdruck geistig-moralischer Disziplin.« - Solche Sätze auf der zweiten Seite eines Buches lassen erwarten, dass die heilige Ordnung bald durcheinanderkommt. Fast würde unsereins ein wenig schadenfroh sein, wenn man das wilde, freie Wuchern liebt und nicht die abgezirkelte Symmetrie. Aber Quirina ist achtzig, seit fünfzig Jahren Witwe. Sie hat in ihr Fleckchen Erde viel Arbeit gesteckt, und der Garten, so wie ihn Ernesto Ferrero beschreibt, ist wahrscheinlich wirklich schön.

»In dem undurchdringlichen Chaos, in das sich die Welt verwandelt hatte, vermittelte dieser Ort ein Gefühl der Vollkommenheit und der verlorenen Ordnung. Sobald Quirina das Türchen hinter sich schloss, blieb die Welt draußen. Niemals würde sie die Zeitung, ...


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