Das Geschwür, das Italien lähmt

In Prozessen gegen die Mafia stehen auch ein Ex-Bürgermeister und ein Fußballstar vor Gericht

  • Larissa Lee Beck, Bologna
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Italien haben zwei Mafiaprozesse begonnen: In Rom steht Ex-Bürgermeister Alemanno vor Gericht, in Reggio Emilia ist Fußballer Iaquinta unter den Angeklagten.

Italien ist von einer Krankheit befallen. Sie streut überall: Bei der Vergabe der öffentlichen Aufträge für die Weltausstellung 2015, bei der Flutsicherung Venedigs, in Rom. Die Krankheit heißt »Mafia«. Wie ein Geschwür hat sie Kleinunternehmer, Beamte, Journalisten und Politiker infiziert, von der Linken und der Rechten, im Norden und im Süden.

Am Mittwoch haben zwei bedeutende Verfahren begonnen, doch sie sind kaum mehr als kurze Erfolge der Justiz gegen das um sich greifende Problem, das Wirtschaft und Demokratie lähmt. Dem Ex-Bürgermeister Roms, Gianni Alemanno, wird in der Hauptstadt der Prozess gemacht. Im Norden müssen sich mehr als 140 Angeklagte, darunter der Fußballweltmeister von 2006, Vincenzo Iaquinta, in Reggio Emilia verantworten. Ihnen werden Verbindungen zur aus dem süditalienischen Kalabrien stammenden ’Ndrangheta vorgeworfen.

Italien gilt als eines der korruptesten Länder Westeuropas. Im internationalen Ver...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -