Wenn Rechte die soziale Frage stellen
Gegen Polens Regierungspartei PiS lässt sich vieles einwenden. Ihr Sozialprogramm halten jedoch selbst Linke für fortschrittlich
Die weltweit größten Anwaltskanzleien und Banken verzieren mit ihren Logos Hochhäuser in Warschaus Zentrum. Von ihren Eigentümern betriebene Geschäftslokale sind außerhalb der Fußgängerunterführungen an U-Bahn-Stationen verschwunden. Ketten beherrschen so gut wie alle Dienstleistungsbranchen, vom Lebensmittelhandel über die Gastronomie bis zu den Nagelstudios. Wären da nicht die Graffiti der Fußballfans von Legia Warszawa an so mancher Hauswand, hätte man den Eindruck eines nur für Werbebotschaften zugelassenen öffentlichen Raumes.
Bei näherer Betrachtung ergibt sich ein Befund, der zwischen Widerspruch und Verzweiflung pendelt. Der Ausgang der Parlamentswahlen vom 25. Oktober 2015 legte offen, dass die polnische Gesellschaft in ihrer übergroßen Mehrheit mit dem derzeitigen Zustand mehr als unzufrieden ist. Dass dies politisch rechts zum Tragen kommt, liegt daran, dass die - vorgebliche - Linke 25 Jahre lang soziale Tabula Rasa be...
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