Rettungsprogramm für die Mutter des Weines
Die Wilde Weinrebe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und auch sonst in Europa rar. Wissenschaftler versuchen, die Wildform unserer Rebsorten zu bewahren
Wer irgendwo liest, die Weinrebe drohe auszusterben und sei eine Rote-Liste-Art mit dem höchstmöglichen Gefährdungsgrad, der könnte sich kopfschüttelnd wundern. Man sieht Weinreben doch bei jeder Fahrt durchs Tal des Mittelrheins, des Mains oder der Mosel wachsen sowie entlang vieler anderer Flüsse auch. Rund tausend Quadratkilometer deutschen Bodens, deutlich mehr als die Fläche Berlins, tragen Rebstöcke - und allein in Frankreich ist die Weinanbaufläche achtmal so groß.
Doch die Rede ist ja hier auch nicht von Wein als Kulturpflanze (lateinischer Name: Vitis vinifera, Unterart vinifera), sondern als Wildform - von jener Pflanze also, aus der die heute angebauten Rebsorten hervorgegangen sind. Gemeint ist die Wilde Weinrebe (Vitis vinifera, Unterart sylvestris), auch Echter Wilder Wein oder Europäische Wildrebe genannt. Diese stets blaubeerige Pflanze ist in Deutschland höchst selten und hat sich auch dort im restlichen Europa, w...
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