Kinder im Stress

Als im Sommer 2015 Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) das Konzept einer 24-Stunden-Kita vorstellte, entstand im Netz eine rege Diskussion, die das Dilemma der flexibilisierten Arbeitswelt aufzeigt. Anke, eine 36-jährige Schichtarbeiterin, befürwortet in ihrem Block mama-geht-online.de die 24-Stunden-Kita, nicht weil sie diese »toll« findet sondern weil es beruflich »manchmal eben nicht anders geht«. Pupsi gibt zu bedenken, »dass viele Kinder nachts alleine sind, weil die Mutter arbeiten muss und eben keine Betreuungsmöglichkeit hat. Da wäre eine 24-Stunden-Kita wirklich die bessere Lösung«. Als pädagogisch fragwürdig bewertet Christin Schuster das Projekt, weil »gemeinsame Rituale, die vertrauen schaffen, wie das Zubettbringen nicht von den Eltern selbst durchgeführt werden können«. Die halbtags arbeitende Erzieherin und Mutter eines vier Jahre alten Sohns, Alexandra, sieht die Unternehmen in der Pflicht: »Nicht der Arbeit...