Betreuung rund um die Uhr

24-Stunden-Kitas gibt es nicht nur im Osten. Die Politik lobt die Idee als Angebot für Schichtarbeiter und Alleinerziehende, doch es gibt auch Bedenken und Kritik. Von Thomas Gesterkamp

  • Thomas Gesterkamp
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nachmittags ab vier werden allmählich die Stühle hochgestellt. Immer mehr Mütter und Väter treffen ein, Kinder laufen ihnen fröhlich entgegen. Die Erzieherinnen freuen sich auf den freien Abend, um Punkt fünf schließt die Einrichtung ihre Pforten. Kita-Alltag seit Jahrzehnten gerade im Westen Deutschlands. Doch die Idylle täuscht. Denn immer mehr erwerbstätige Eltern hadern mit diesen starren Öffnungsregeln, wünschen sich mehr Flexibilität.

Schwedt in Brandenburg, eine Industriestadt in der Nähe der polnischen Grenze. Auch bei den »Schnatterenten« ist es nach 16 Uhr ruhiger geworden. Doch hier werden um diese Zeit nicht nur Kinder abgeholt, sondern auch neue gebracht. Die von Doreen Haase zum Beispiel. Für die alleinerziehende Mutter beginnt in einer Stunde die Schicht im Callcenter. Sohn und Tochter wird sie deshalb erst am nächsten Morgen wiedersehen - mitten in der Nacht macht es wenig Sinn, sie aus dem Schlaf zu reißen. Sie li...


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