300 Jahre hinter Gittern
Im sächsischen Waldheim steht das älteste ständig genutzte Gefängnis Deutschlands
Seit 1716 steht in Waldheim ein Gefängnis. Es ist das dienstälteste in Deutschland - und mit einem Tiefpunkt der DDR-Justiz verbunden.
Das sollte sich heute eine Regierung erlauben. Als Sachsen Anfang des 18. Jahrhunderts Geld für den Bau eines Gefängnisses brauchte, griff man den Beamten in die Tasche. Jährlich wurde ein Monatssalär einbehalten. Mit dem Geld wurde in Waldheim im Tal der Zschopau ein altes Schloss zu einem Zuchthaus umgebaut. Verwahrt werden sollten »böse Buben, die nur durch Diebstahl, Rauben und Morden ihren Unterhalt zu suchen gewohnt sind«. Am 3. April 1716 wurde die Anstalt eröffnet, die seither ununterbrochen in Betrieb ist - was sie zum ältesten Gefängnis in Deutschland macht. Mit einem Festakt an diesem Sonntag sowie einem anschließenden Symposium wird deshalb ein Gedenkjahr eröffnet; es trägt den Titel: »Wandel hinter Gittern«.
Tatsächlich hat der von einer hohen Ringmauer umgebene Komplex sehr wechselvolle Zeiten erlebt. Zunächst beherbergte er neben Kriminellen auch Arme und Waisen. Es sei, schreibt Friedemann Schreiter in einem 2014 im Chr....
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