(Hoch)verräterische Wahrheiten
Israels Verteidigungsminister möchte »Breaking the Silence« zum Schweigen bringen
Israels Regierung wirft der Menschenrechtsorganisation »Breaking the Silence« Hochverrat vor: Die Vereinigung von kritischen Armeeveteranen soll Militärgeheimnisse verraten haben.
Der Richter unternimmt am Freitag noch einen letzten Versuch; ob man sich nicht auf Totschlag einigen könnte? »Nein,« konterte der Militärstaatsanwalt, »Mord bleibt Mord.« Der Angeklagte: Ein Soldat, der Ende März in Hebron einen am Boden liegenden Palästinenser erschossen hat. Der Getötete hatte zuvor Soldaten mit einem Messer angegriffen, war dabei verletzt worden.
Das Besondere: Ein Aktivist der israelischen Menschenrechtsorganisation BeTselem hatte den Vorfall gefilmt, das Band ins Internet gestellt. Für die einen ist der Soldat ein kaltblütiger Mörder. Rechte Aktivisten, aber auch der konservative Premier Benjamin Netanjahu sehen den Soldaten hingegen als Helden. Und die linken Aktivisten als Verräter, die das Ansehen Israels beschädigen.
Bestätigt fühlt sich die Rechte durch ein gut zweiminütiges Band, dass der Fernsehsender Kanal 2 Mitte März ausstrahlte: Darin ist ein Mitglied der Organisation »Breaking the Silence« (...
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