Helfer in der Not
Behindertenassistenten fordern gerechten Lohn
Berlin. Persönliche Assistenten sind die Hände und Füße von Menschen mit Behinderung. Wenn diese nicht selbst gehen können, schieben die Helfer sie von A nach B. Wenn sie nichts greifen können, führen sie ihnen den Becher zum Mund. Die Assistenten sind dafür da, den Behinderten ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben und einen weitgehend hindernisfreien Alltag zu ermöglichen. Sie gehen mit ihnen auf Ämter, ins Kino, zur Tanzprobe und zum Training der Hockeymannschaft. Können sich die oft mehrfach behinderten Menschen nur schwer verständlich machen, helfen die Assistenten bei der Kommunikation.
Für diese vielfältige und verantwortungsvolle Aufgabe werden die rund 1000 Berliner Assistenten kaum besser als ungelernte Hilfskräfte entlohnt. Schließlich ist Persönliche Assistenz kein Ausbildungsberuf. Lediglich ein etwa 200 Stunden währender Grundkurs ist Voraussetzung für die Arbeit. Weil von ihnen tatsächlich aber mehr Kompetenzen verlangt werden und sie auch Pflegetätigkeiten ausüben müssen, wollen die Helfer tariflich wie Pflegepersonal eingruppiert werden. Das könne aber nicht ein einzelner Betrieb durchsetzen, sondern gehe nur zusammen mit den Gewerkschaften, meint der Betriebsrat des Trägervereins »ambulante dienste«. Bisher fehlt dafür die Lobby.
Immerhin wurde kürzlich bei Verhandlungen zwischen Trägerverbänden und dem Berliner Senat über höhere Löhne eine Anpassung an den Berliner Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes von 2015 erzielt. Nicht beschlossen wurde die automatische Anpassung an den Tarif, wenn sich dieser erhöht. Deshalb wollen die Träger direkt in die nächsten Verhandlungen einsteigen. jot Seite 3
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