900 Aktenordner, kein Ergebnis

Der Prozess um die tödliche Massenpanik bei der Duisburger Loveparade ist geplatzt

21 Menschen starben, Hunderte wurden verletzt, als 2010 bei einem Festival in Duisburg Panik ausbrach. Nun wird ein Strafverfahren wohl ausbleiben - und auch zivilrechtlich stockt die Aufarbeitung.

Das Loveparade-Unglück vom 24. Juli 2010 wird wohl kein strafrechtliches Nachspiel haben. 2083 Tage ist es nun her, dass bei einer Massenpanik im Vorfeld des Musikfestivals in Duisburg 21 Menschen getötet und über 600 teils schwer verletzt wurden. Am Dienstag verkündete nun das dortige Landgericht, es werde kein Hauptverfahren gegen zehn Beteiligte geben.

Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Mitarbeitern der Stadt Duisburg und vier des Veranstalters Lopavent fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorgeworfen. Doch die Richter sahen keinen hinreichenden Tatverdacht und kritisierten ein aus ihrer Sicht mangelhaftes Gutachten des Panikforschers Keith Still, auf das sich die Anklage maßgeblich stütze. Eine Verurteilung der Angeklagten sei nicht zu erwarten. Entsprechend ließ das Gericht die Anklage nicht zu.

Über 2000 Tage Untersuchungen, 900 Aktenordner, zeitweilig 100 Ermittler - und nun kein Ergebnis: Dies sei »eine Katastrophe« und ein ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.