Der Rücktritt vom Rücktritt in Island?
Ministerpräsident Gunnlaugsson mit Konto in Steueroase / Regierungskrise nach heftigen Protesten
Nach einem Proteststurm wegen der Enthüllungen der »Panama Papers« hatte Islands Regierungschef seinen Rücktritt angekündigt. Doch dann ruderte er zurück.
So große Proteste hat Island seit der existenziellen Bankkrise von 2008 nicht erlebt, aber der Zorn der Inselbewohner ist verständlich. Damals war die unersättliche Finanzwelt, die eine Nation fast in den Staatsbankrott getrieben hatte, Zielscheibe der Demonstrationen. Heute gehen die Menschen gegen das politische Etablissement auf die Straße, verkörpert von Ministerpräsident Sigmundur Gunnlaugsson. Sie sind tief enttäuscht von der Doppelrolle eines Mannes, der nach dem Bankrott der drei damaligen isländischen Banken über ihre Rettung durch Verstaatlichung mitverhandelte.
Nun zeigt sich, dass der vermeintlich ehrliche und engagierte Politiker heimlich sein Geld außer Landes und in Sicherheit nach Panama gebracht hatte. Gleichzeitig predigte er seinen Landsleuten, dass alle den Gürtel enger schnallen müssten. Isländisches Geld müsse zu Hause »arbeiten«, damit das Land schnellstens wieder aus der Krise komme. Kein Wunder also, dass jetzt ...
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