»Er ändert nichts und macht doch alles anders«

Das neue Papst-Schreiben über Liebe und Familie lässt viele Deutungsmöglichkeiten zu

Das Schreiben des Papstes zu Ehe und Familie öffnet neue Türen. Eine Revolution ist es nicht, aber Franziskus überrascht mit Selbstkritik und offenen Worten über Sex.

Rom. Bei den heiklen Streitthemen Ehe und Familie macht der Vatikan einen kleinen Schritt nach vorne - ohne jedoch an den Grundfesten der bisherigen Kirchenregeln zu rütteln. Papst Franziskus ändert in seinem mit Spannung erwarteten Schreiben »Amoris Laetitia - über die Liebe in der Familie« zwar die bestehenden Gesetze für wiederverheiratete Geschiedene nicht, lässt aber mehr Spielraum für Einzelfallentscheidungen. Wegen der zahllosen Unterschiede konkreter Situationen sei es klar, »dass man von der Synode oder von diesem Schreiben keine neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwarten durfte«, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Dokument.

Mit Blick auf die Teilnahme an der Kommunion appelliert der Papst in dem 188 Seiten starken Dokument an das Gewissen Wiederverheirateter und setzt auf die pastorale Kompetenz der Prieste...


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