Von Kretschmann lernen
Bei ihrem Kleinen Parteitag diskutierten die Grünen über Konsequenzen aus ihren Landtagswahlergebnissen
Die interne Kritik an den Asylentscheidungen von Winfried Kretschmann spielt bei den Grünen kaum noch eine Rolle. Sein Kurs könnte vielmehr Vorbild für die Bundespolitik der Partei werden.
Die Zeiten, in denen die Bundesvorsitzenden der Grünen die Hauptredner der Parteitage waren, sind vorbei. Vom Rednerpult deutet Grünen-Chef Cem Özdemir mit seinem Zeigefinger auf einen Mann mit grauem Bürstenhaarschnitt, der in der ersten Reihe sitzt und auf dessen Worte die Delegierten an Samstag in den Uferhallen in Berlin-Wedding gespannt warten. »Grüner geht es nicht«, sagt Özdemir über die Politik des Mannes, der Winfried Kretschmann heißt. Er hat mit seinen mehr als 30 Prozent bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg vor wenigen Wochen einen historischen Erfolg für seine Partei errungen. Die Frage ist nun, was dies für die Politik der Bundespartei bedeutet. Denn Kretschmann gilt als Oberrealo, der die Grünen thematisch nach rechts verschieben möchte. Ein Beispiel hierfür ist etwa die Flüchtlingspolitik. Die schwarz-roten Verschärfungen des Asylrechts hat Kretschmann im Bundesrat unterstützt.
Özdemir zitiert bei dem Kleinen ...
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