Die extremste Form des Hässlichen

Der argentinische Schriftsteller Martín Caparrós hat ein fulminantes Buch über den weltweiten Hunger geschrieben

  • Tobias Lambert
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der argentinische Journalist und Schriftsteller Martín Caparrós versucht mit seinem Buch über den Hunger in der Welt, das Offensichtliche in etwas Besonderes zu verwandeln. Dies ist geglückt.

Alle vier Sekunden stirbt irgendwo auf der Erde ein Mensch an den Folgen von Hunger. Dass dieser an jedem einzelnen Tag mehr Menschen tötet als Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen, ist grausame Normalität und daher den meisten Medien kaum eine Meldung wert. Dabei werden auf der Welt genügend Lebensmittel produziert, um alle Menschen ausreichend zu ernähren. Das Problem könnte also »leicht einer Vergangenheit angehören, die uns im Nachhinein unwirklich erscheint«, schreibt der argentinische Schriftsteller Martín Caparrós in seinem beeindruckenden Buch »Der Hunger«.

In Reportagen aus Niger, Indien, Bangladesch, Argentinien, Südsudan und Madagaskar skandalisiert er das Alltägliche. Immer wieder begegnet Caparrós Menschen, die außer bei Gott und sich selbst keine Erklärung für ihren Hunger finden. Doch er benennt Schuldige, wenn auch meist nur abstrakt. Das Problem sei die Verteilung, wie der Autor mit Recherchen zu Fettleibigkeit ...


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