Ashraf Ghanis präsidialer Fauxpas

Afghanistans Staatschef kreidet den Flüchtlingen an, dass sie das Land verlassen

Alle Afghanen sind gleich, manche aber sind gleicher. Das ist wohl die wesentliche Erkenntnis, die man aus einem BBC-Interview von Präsident Ghani ziehen muss.

Ein junger Afghane, der mit einem Video auf YouTube auf sein Schicksal aufmerksam machte, hat mit Ehefrau und zweijähriger Tochter das Ziel seiner Wünsche erreicht. »Ich wollte nach Litauen«, sagte Abdul Basir Jususi am Mittwoch, aus Griechenland kommend, bei seiner Ankunft auf dem Flughafen der Hauptstadt Vilnius. Jususi hatte bis zu deren Abzug 2013 in Afghanistan als Übersetzer für litauische NATO-Soldaten gearbeitet. Hat er sich nun bei seinem Staatschef unbeliebt gemacht?

Afghanistans Präsident Ashraf Ghani der britischen Rundfunkanstalt BBC vor wenigen Tage ein Interview gegeben, in dem er betonte, für afghanische Migranten keine Sympathie zu haben. Gemeint waren damit die zahlreichen Flüchtlinge, die das Land am Hindukusch tagtäglich verlassen. Wie Ghani weiter ausführte, haben diese Menschen vor allem »persönliche Motive«, womit er suggerieren wollte, dass sie nicht aufgrund des Krieges ihr Land verlassen. Die Journalistin, selb...


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