Schluss mit sex sells
Justizminister Maas möchte sexistische Werbung einschränken
Tiefe Dekolletés, nackte Hintern: Sexistische Werbung ist Alltag. Ein Gesetzentwurf des Justizministers soll nun für ein »modernes Geschlechterbild« sorgen. Vorbilder gibt es: zum Beispiel in Schweden.
Wie bewerben PR-Agenturen hierzulande ein neues Parfüm? Egal ob für Frauen oder Männer: Hauptsache viel nackte Haut, erregte Körper, die sich berühren. Sex sells gilt als eine der nicht totzukriegenden Strategien der Werbeindustrie. Dabei ist der Einsatz nackter Hintern und tiefer Dekolletés meist weit davon entfernt, einen Bezug zum Produkt aufzuweisen: So hielt es der Elektronikversandhändler Redcoon 2013 für eine geniale Idee, eine Schar vollbusiger Vertreterinnen aus der Erotikbranche sich im Bikini um Laptops, Smartphone und andere Gerätschaften räkelnd abzubilden. Das war selbst dem Deutschen Werberat zu viel: Da es keinen erkennbaren Bezug zum Produkt gab, sprach das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft eine Rüge aus. Härtere Sanktionsmaßnahmen kennt die Branche nicht: Der Werberat vertraut darauf, dass die Getadelten ihre Kampagnen freiwillig ändern, um einen Gesichtsverlust zu vermeiden. Ob die betroffenen Unternehmen aber ...
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