Der Integrator

Als Bildungsbürger scheitert »Der schwarze Nazi« - als Rassist macht er Karriere

  • Mathias Schulze
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Den Leipziger Regisseuren Tilman und Karl-Friedrich König ist mit dem Film »Der schwarze Nazi« eine Integrationsgroteske gelungen. An diesem Dienstag feiert die Low-Budget-Produktion im Kino Babylon (Mitte) Berlin-Premiere.

Humor, Satire, Groteske. Künstlerische Reflexe. Ist die Ohnmacht groß, blüht sie auf. Mal fein-, mal stumpfsinnig. Damals wie heute. Brecht schrieb im Prolog zu »Herr Puntila und sein Knecht Matti« (1940): »Nur ist nicht überm Berg, wer noch nicht lacht. / Drum haben wir ein komisches Spiel gemacht.« Komische Spiele überwinden keine bedrohlichen Mächte, wohl aber lösen sie lähmende Befangenheiten. Tilman und Karl-Friedrich König, beides Söhne aus dem Hause des Pfarrers Lothar König, sind mit den Gefahren, die eine praktizierte Haltung gegen Rechtextremismus mit sich bringt, aufgewachsen. Übergriffe im Umfeld, Gewalterfahrungen am eigenen Leib. Existenzielles, das über den Berg will. In Zeiten wie diesen eine Sisyphos...


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