Bundesanwalt ermittelt gegen Freitaler Nazi-Gruppe
Rechtsradikale Bürgerwehr »FTL/360« unter Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung
Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Mitglieder die rechtsradikale Bürgerwehr »FTL/360« aus dem sächsischen Freital übernommen. Es gehe um den Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung, sagte eine Sprecherin am Dienstag in Karlsruhe. Einzelheiten wollte sie mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht nennen. Die bislang von der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft geführten Verfahren richten sich gegen fünf Männer und eine Frau im Alter von 18 bis 40 Jahren.
Bislang ermittelte die sächsische Justiz gegen die fünf Verdächtigen unter anderem wegen Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. Drei der Beschuldigten sitzen seit November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Gruppe, vier Männer und eine Frau, sollen 2015 unter anderem Asylunterkünfte in Freital sowie ein linksalternatives Wohnprojekt in Dresden angegriffen haben. Ihnen werden darüber hinaus Angriffe auf ein Parteibüro der LINKE sowie ein Sprengstoffanschlag auf das Auto eines Freitaler Stadtrats vorgeworfen.
Freital hatte im Sommer 2015 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Mehrere Wochen lang demonstrierte ein rassistischer Mob vor einer Flüchtlingsunterkunft, die in einem ehemaligen Hotel untergebracht ist. Im Zuge der Proteste kam es wiederholt zu Übergiffen und Anschlägen auf Asylsuchende und deren Unterstützer. Agenturen/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.