Genossen Migranten
Die Ausstellung »What the Tortoise Murmurs to Achilles« bei Savvy Contemporary erkundet Zeitschichten von Migration, Kolonialisierung und Dekolonialisierung
Von Tom Mustroph
Eigentlich sollte es in der Ausstellung um Faulheit gehen, die Faulheit Paul Lafargues natürlich, die sich den kapitalistischen Verwertungsgesetzmäßigkeiten zu entziehen versucht. Diesen theoretischen Überbau entwirft das kuratorische Trio Elena Agudio, Saska Köbschall und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung denn auch weitschweifig im Textmaterial zur Ausstellung. Von den angehaltenen Uhren der Pariser Kommune ist da die Rede, vom traditionellen zyklischen Zeitverständnis afrikanischer Kulturen, die das Jetzt betonen und Vergangenheit wie Zukunft sich in mythischer Ferne berühren lassen.
Die einzelnen Objekte der Ausstellung am neuen Standort im schicken Kulturquartier Silent Green im Wedding sprechen aber eine andere Sprache. Brandon La Belle etwa, ein in Berlin lebender Künstler und Theoretiker mit Geburtsort Los Angeles, feiert in einer Tisch-Installation die Figur des Hobo. Dieser klassische Wanderarbeiter im Westen und ...
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