Vom Drogeriekönig zum Angeklagten

Anton Schlecker droht eine Gefängnisstrafe

  • Nico Pointner, Stuttgart
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Aus der Drogeriemarktkette Schlecker war eine der spektakulärsten Pleiten der deutschen Handelsgeschichte. Gut vier Jahre nach der Insolvenz beginnt nun das strafrechtliche Nachspiel.

Die Fragen nach dem Geld waren Meike Schlecker genauso unangenehm wie das Blitzlichtgewitter. »Es ist nichts mehr da«, sagte die Tochter des einstigen Drogeriekönigs Anton Schlecker 2012. Die Firma war pleite, das Lebenswerk ihres Vaters zerstört. Ihre Familie habe kein Geld beiseitegeschafft, so die Tochter: »Das Vermögen meines Vaters war stets das Unternehmen.«

Das Unternehmen ist Geschichte. Zehntausende verloren ihre Jobs. Nun klagt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft nach jahrelangen Ermittlungen die Familie an. Es geht um teure Geschenke, um illegale Ausschüttungen, Überweisungen für nie geleistete Beratungen, es geht um Geld, das der 71 Jahre alte Firmenpatriarch an Frau und Kinder übertragen haben soll, um es vor den Gläubigern zu retten. »Insgesamt ein zweistelliger Millionenbetrag«, sagt Staatsanwalt Jan Holzner.

Die Schlecker-Story ist dramatisch: Der Metzgermeister aus Ulm expandierte endlos...


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