Bitte lächeln! Spaghetti! Cheese!
Gute Laune steckt an, behaupten Forscher. Doch das gilt nicht nur für wahrhaftige Emotionen. Auch falsches Lächeln und inszenierte Gefühle können uns einfangen
Man kann es den Menschen nicht recht machen. Sie regen sich über knurriges Servicepersonal ebenso auf wie über das falsche, einstudierte Lächeln. Als die Kassiererin eines Discounters im Berliner Prenzlauer Berg ihrer Kundin mit kaltem Blick »einen schönen Tag noch« wünscht, entgegnet die verhuschte, ältere Frau mit lauter, knarziger Stimme: »Das wird schon wieder so’n schöner Scheißtag werden!« Aus der höchstens eine Zehntelsekunde lang andauernden Schockstille des Supermarktgewusels - niemand hätte diesem unscheinbaren Wesen eine solche Ansage zugetraut - kristallisierte sich nach dem bemerkenswerten Wortwechsel die Frage: Was ist hier schief gelaufen?
Anfang der neunziger Jahre machte die Psychologin Elaine Hatfield als eine der ersten Forscherinnen den Begriff der »emotionalen Ansteckung« populär. Wann immer ein Mensch unbewusst den Gefühlsausdruck eines anderen Menschen nachahme, so ihre Erklärung, wirke das stets auf den Men...
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