Kein Platz für Pressefreiheit

Der Weg der Türkei weg von der Demokratie wird begleitet von einer Ausschaltung der oppositionellen Medien durch Erdogan. Es sind nur noch wenige kritische Stimmen wahrnehmbar

  • Ismail Küpeli
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Die Causa Böhmermann ist nicht der erste medienpolitische Sündenfall des türkischen Staates in diesem Jahr: In den letzten Monaten wurde gegen eine Vielzahl regierungskritischer Medien vorgegangen.

Ein mediales Thema - der Fall Böhmermann - war das wohl meistdiskutierte innenpolitische Ereignis der Woche. Alle Menschen, die sich damit beschäftigt haben, konnten einen ziemlich nachhaltigen Eindruck davon gewinnen, welches Verständnis der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan von Pressefreiheit hat. Er will dabei offenbar keinerlei Missverständnisse aufkommen lassen. Nach Angaben seines deutschen Anwalts dringt er auf eine Verurteilung des Fernsehsatirikers Jan Böhmermann wegen Beleidigung. Von der Anzeige gegen Böhmermann verspreche sich Erdogan »die Bestrafung des Betroffenen«, sagte sein Anwalt Michael-Hubertus von Sprenger dem ZDF. Der Präsident wolle zudem erreichen, dass Böhmermann »in Zukunft davon Abstand nimmt, so etwas noch einmal zu tun«.

Das ist aber keineswegs der erste medienpolitische Sündenfall des türkischen Staates in diesem Jahr. Die Beschlagnahmung der regierungskritischen »Zaman«, der größten Tage...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.