Türkische Regierung enteignet Kurdengebiete

Vorbereitung zur Vertreibung der Bewohner aus Bezirken in mehreren Städten / Immobilien gehen in den Besitz der staatlichen Baubehörde

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Nach dem Abflauen der Kampfhandlungen will der türkische Staat mit großflächigen Enteignungen seine Kontrolle über die kurdischen Gebiete ausbauen.

Der Rauch der Panzer- und Artillerieeinschläge in den kurdischen Städten im Südosten der Türkei hatte sich kaum verzogen, da beschloss die türkische Regierung bereits ihre nächste Phase der Eskalation. Laut lokalen Medien erklärte sie, kurdisch bewohnte Gebiete in den Provinzen Diyarbakir, Hakkari, Mardin und Şırnak kurzfristig zu enteignen und unter staatliche Kontrolle zu stellen.

Mehrere Distrikte sind von der Maßnahme betroffen, darunter Wohngebiete, aber auch Moscheen, Kirchen und Baudenkmäler. Die Regierung erklärte, in den betreffenden Bezirken Polizei-Checkpoints errichten zu wollen. Die Grundstücke sollen zudem der staatlichen und für ihre Gentrifizierungseffekte berüchtigten Baubehörde TOKI übergeben werden.

Die Pläne sind bereits weit fortgeschritten. So erklärte die regierende islami...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.