Unten links
Während Deutschland aus Knausrigkeit, Penibilität, Zickerei, Ideenlosigkeit oder Feigheit schon zum wiederholten Male am Bau eines Einheitsdenkmals gescheitert ist, steht ein solches Monument an einem anderen Ort der Welt seit 15 Jahren in voller Pracht. Zwei gigantische steinerne Frauenfiguren, über 25 Meter hoch und vollkommen identisch, reichen sich über eine Schnellstraße hinweg die Hände, in denen sie eine Karte des vereinten Landes halten. Zu ihren Füßen, deren äußerster Abstand über 61 Meter misst, befinden sich drei Skulpturen, welche die unumstößlichen Prinzipien der Wiedervereinigung manifestieren: die Einheit ohne den Einfluss fremder Mächte, unter Ausschluss von Gewalt und ohne Ansehen der ideologischen Differenzen zwischen den entzweiten Systemen. Woran scheitert es, ein solches Denkmal in Berlin oder in Leipzig zu bauen? Warum steht es nicht an der Straße des 17. Juni, sondern im Stadtbezirk Rakrang-guyŏk in Pjöngjang? mha
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.