Der lange Weg zur Revolte
1946 wurde der SDS gegründet. Zunächst war er ein braver SPD-Verband. Von Guido Speckmann
Als der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) 1946 in der Trümmerlandschaft Hamburgs gegründet wurde, trugen die überwiegend männlichen Beteiligten abgeschabte Offiziersledermäntel oder umgefärbte Uniformen und sorgten sich nicht unwesentlich um die grundlegenden materiellen Dinge des Lebens: Nahrung und Unterkünfte. 20 Jahre später hatten die immer noch meist männlichen Akteure die Offiziersmäntel schon längst und die Anzüge noch nicht so lange abgelegt und diskutierten in Berlin, Frankfurt und Marburg über die Integrationsfähigkeit der spätkapitalistischen Gesellschaft. Materiell fehlte es den Mittzwanzigern im Wirtschaftswunderland Bundesrepublik an nichts.
Formal handelte es sich um denselben Verband, der heute in erster Linie mit der 68er-Revolte, der Außerparlamentarischen Opposition (APO) und mit Rudi Dutschke assoziiert wird. Doch es war ein langer Weg vom »parteikonformen Studentenverband zum Repräsentanten der Neue...
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