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Österreich rutscht weiter nach rechts

FPÖ bei Präsidentenwahl klar vorn / ÖVP und SPÖ nicht in der Stichwahl

  • Lesedauer: 2 Min.

Wien. Die Rechtspopulisten der FPÖ haben in Österreich bei der Wahl zum Bundespräsidenten einen spektakulären Erfolg erzielt. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bekam am Sonntag nach einer Hochrechnung des Meinungsforschungsinstitutes »ARGE Wahlen« im ersten Durchgang 37,3 Prozent der Stimmen und lag damit weit vor den anderen fünf Kandidaten. Es ist das bisher beste Ergebnis der FPÖ auf Bundesebene. Da der 45-Jährige die 50-Prozent-Hürde verfehlte, kommt es allerdings am 22. Mai zu einer Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten. Um den Einzug in die Stichwahl mussten nach Schließung der Wahllokale zunächst der ehemalige Grünen-Chef Alexander Van der Bellen (72) und die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss (69) zittern, die nach der Hochrechnung bei jeweils etwa 18 Prozent lagen.

Ein Debakel wurde die Wahl für die Bewerber der rot-schwarzen Regierung. Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP) kamen auf jeweils nur rund zwölf Prozent. Damit steht fest, dass der nächste Bundespräsident erstmals nicht aus dem Lager der sozialdemokratischen SPÖ oder konservativen ÖVP kommt. Den Bauunternehmer Richard Lugner wählten etwa 2,5 Prozent. In der Hochrechnung der Wahlen sind die Briefwahlstimmen einkalkuliert. Die Hochrechnung beruhte auf 52,3 Prozent der Stimmen.

Die FPÖ hatte unter dem europakritischen Slogan »Österreich zuerst« Stimmung in der Flüchtlingsfrage gemacht. Die einst von Jörg Haider dominierte FPÖ wurde aber nach ersten Analysen darüber hinaus zu einem Sammelbecken der Protestwähler ganz generell. »Es war eine Anti-System-Wahl. Die Menschen sind unzufrieden, wie die Demokratie gestaltet wird«, sagt der Politikberater Thomas Hofer. Der FPÖ-Kandidat, ein gelernter Flugzeugtechniker, hatte sich zunächst für zu jung für eine Kandidatur gehalten. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache überredete den bisher eher unbekannten Hofer aber dann doch. Am Sonntag waren 6,4 Millionen Österreicher ab 16 Jahren zur Wahl aufgerufen. dpa/nd

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