Vucic siegt mit Verlusten
Serbiens Premier erhält neues Regierungsmandat, verliert aber Parlamentssitze
Am Tag nach der Wahl entpuppt sich der Erfolg von Serbiens Regierungschef Vucic als Scheinsieg. Das Regieren wird durch mehr Parteien im Parlament schwieriger.
Euphorische Sieger sehen anders aus. Müde und vom Stimmenstreit sichtlich gezeichnet schritt Serbiens Premier Aleksander Vucic in der Wahlnacht zum Mikrofon. Pflichtschuldig las der sonst so eloquente Chef der nationalpopulistischen Fortschrittspartei (SNS) den Großteil seiner kurzen Ansprache von einem vorbereiteten Manuskript ab.
Der ihn »tief berührende« Wahlsieg seiner SNS sei »historisch«, die vorgezogenen Parlamentswahlen die »friedlichsten und saubersten« seit Jahrzehnten gewesen, versicherte der 46-jährige Würdenträger: »Wir haben uns und der Welt gezeigt, dass Serbien im Kampf für eine bessere Zukunft geeint ist.«
Doch die üblichen Siegesweisen von angeheuerten Blaskapellen sollten bei der ungewöhnlich matten Wahlparty der SNS nicht erschallen. Für knallende Sektkorken oder ausgelassene Reigentänze gab es trotz des klaren Wahlsiegs für die Regierungspartei auch wenig Grund. Denn der von Vucic mitten in der Legislaturperiode for...
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