EDF vor dem finanziellen Kollaps

Frankreichs Atomindustrie stehen harte Zeiten bevor

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Frankreichs Atomenergiesparte geht es nicht gut. Um einen finanziellen Kollaps des zu 85 Prozent staatseigenen Energiekonzerns EDF zumindest kurzfristig abzuwenden, wurde am Wochenende eine Aufstockung des Kapitals um vier Milliarden Euro beschlossen, von denen Frankreich drei Milliarden übernimmt. Mit dieser Maßnahme kommt EDF wohl über die nächsten zwei bis drei Jahre, doch danach sieht es umso kritischer aus.

Über die Strategie der Konzernführung gibt es bereits länger Streit, im März trat EDF-Finanzdirektor Thomas Piquemal demonstrativ zurück. Ausgelöst wurde dies durch Differenzen über den von EDF geplanten Bau zweier Druckwasserreaktoren im britischen Kernkraftwerk Hinkley Point. Von den Baukosten sollten 16 Milliarden Euro auf EDF entfallen und acht Milliarden auf den chinesischen Investor CGN. Dabei macht EDF gerade denkbar schlechte Erfahrungen mit dem Bau zweier Druckwasserreaktoren im französischen Flamanville und in Fi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.