Ver.di legt Flughäfen lahm

Gewerkschaft weitet Warnstreiks im öffentlichen Dienst aus

  • Lesedauer: 2 Min.
Im Tarifkonflikt mit Bund und Kommunen ließ ver.di am Dienstag bundesweit streiken. Am Mittwoch sind vor allem Flughäfen betroffen.

Frankfurt am Main. Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst stellt am Mittwoch zehntausende Flugpassagiere auf eine Geduldsprobe. Ver.di hat zu Warnstreiks an den Airports in Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover aufgerufen. Allein die Lufthansa strich wegen der Ausständen fast 900 Flüge. Davon sind nach ihrer Darstellung 87 000 Passagiere betroffen.

An den Flughäfen sollen ab der Frühschicht etwa Werkstätten, Luftsicherheitskontrollen sowie Bodenverkehrsdienste wie Vorfeld, Fracht, Gepäck und Verwaltung bestreikt werden, sofern sie noch von öffentlich Bediensteten erledigt werden. Außerdem sind Arbeitsniederlegungen bei den Flughafenfeuerwehren in Frankfurt, München und Köln/Bonngeplant. Ohne sie ist ein Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht möglich, es gibt aber Notdienstvereinbarungen.

Bereits am Dienstag weitete die ver.di die Streiks aus. In Nordrhein-Westfalen waren Beschäftigte in insgesamt 51 Kommunen zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Betroffen waren alle Bereiche des öffentlichen Diensts. Vielerorts blieben Busse und Straßenbahnen stehen, ebenso traten Mitarbeiter von Müllabfuhr, Jobcentern und Kindertagesstätten in den Ausstand. Auch in Bayern, Berlin, Bremen und Sachsen-Anhalt legten Beschäftigte ihre Arbeit nieder.

Ver.di-Chef Frank Bsirske verteidigte den Arbeitskampf. »Warnstreiks haben die Funktion, Tarifverhandlungen zu beschleunigen und eine Einigung zu erleichtern«, sagte er den »Ruhr Nachrichten«. Das Angebot der Arbeitgeber würde auf eine Reallohnsenkung hinauslaufen, die die Beschäftigten nicht akzeptierten.

Die Verhandlungen für die rund 2,14 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen werden am Donnerstag in Potsdam fortgesetzt. Ver.di fordert unter anderem sechs Prozent mehr Lohn und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Agenturen/nd

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