Spanier dürfen wieder wählen
Zweiparteiensystem ist Geschichte / König wird Parlament auflösen / Neuwahl am 26. Juni / Sozialdemokrat Sanchez schiebt die Schuld zu Podemos
Nach den gescheiterten Versuchen der Regierungsbildung wird König Felipe das spanische Parlament auflösen. Am 26. Juni müssen die Spanier dann erneut zur Wahlurne, ein halbes Jahr nach der bislang letzten Wahl.
Valencia. Mariano Rajoy blickt auf Angela Merkel in Berlin und bietet eine Große Koalition an. Pedro Sanchez schaut auf Antonio Costa in Lissabon und ruft nach einer »progressiven Regierung des Wandels« mit den Linksparteien. Beide sind gescheitert. Deshalb wird König Felipe das spanische Parlament am 3. Mai auflösen. Am 26. Juni müssen die Spanier dann erneut zur Wahlurne, ein halbes Jahr nach der Wahl vom 20. Dezember.
Spaniens Politik hat den Übergang vom Einparteisystem der Franco-Diktatur zum Zweiparteiensystem der Demokratie gut gemeistert. Das hielt bis zum vergangenen Dezember. Die sozialdemokratische PSOE wechselte sich mit der konservativen Volkspartei (PP) in der Regierung ab. »Dialog« gehörte zum Glaubensbekenntnis der Spitzenpolitiker, selbst wenn man mit absoluter Mehrheit regierte. Absprachen wie der Pakt von Toledo zur Sicherung der Renten oder der Pakt zum Kampf gegen den Terrorismus – damals gegen die baskische E...
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