Ein Tyrann in der Dorfschule
An der Oper in Erfurt wurde Pamela Recinellas Inszenierung von Verdis »Macbeth« bejubelt
Giuseppe Verdis Oper »Macbeth«, die im Jahre 1847 uraufgeführt und 1865 noch einmal überarbeitet wurde, funktioniert immer. Musikalisch ist sie ein mitreißender Wurf. Dabei hochpolitisch, inklusive Königsmord. Schön gruselig wegen der mitspielenden Hexen. Eine dunkle Liebesgeschichte obendrein, mit einer Feministin von der dunklen Sorte, einer Lady ohne eigenen Vornamen. Mit einem Mann im Zentrum, der auf seine Frau hört.
Sie landet im Wahnsinn. Er wird von seinen Gegnern erschossen, erstochen oder in die Hölle der Einsamkeit verbannt - wie zuletzt in Zürich von Barrie Kosky. Dort steht übrigens auch die junge Erfurter Orchesterchefin Joana Mallwitz für vier Mal, an Stelle von Teodor Currentzis, am Pult! Dies schlägt sich nun in Erfurt, wo sie die Musiker des Philharmonischen Orchesters Erfurt und der Thüringen Philharmonie Gotha dirigiert, als Extraportion an Furor und Präzision nieder.
Auf der Bühne gab es dort jetzt (ganz im Gegensa...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.