Haiti sucht einen neuen Präsidenten
Interimsstaatschef Jocelerme Privert sieht Voraussetzungen für zweite Runde der Wahlen derzeit nicht gegeben
Die unendliche Geschichte um die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen in Haiti geht weiter: Statt am 24. April wird sie nun wohl erst Ende Oktober stattfinden. Ohne Proteste geht das nicht ab.
Das Jahr 2016 wollte Haiti eigentlich mit einem neuen Staatspräsidenten und der traditionellen Kürbissuppe begrüßen. Die Töpfe mit der fleischlosen Suppe sind zwar schon ausgelöffelt, ihren wirklichen Präsidenten kennen die Haitianerinnen und Haitianer allerdings noch immer nicht. Nach dreimaligem Verschieben des zweiten Urnengangs blieben auch am vergangenen Wochenende die Wahllokale geschlossen. Davon erfuhren allerdings Haitis 5,8 Millionen WählerInnen erst kurzfristig über einheimische Rundfunkstationen. In Port-au-Prince protestierten Tausende Anhänger des Ex-Präsidenten Michel Martelly gegen die Verschiebung.
Übergangspräsident Jocelerme Privert erklärte am Rande einer UN-Konferenz in New York, bei der die Pariser Klimavereinbarungen unterzeichnet wurden, den Nachrichtenagenturen, die Bedingungen für Wahlen seien derzeit nicht gegeben. Vermutlich werde erst im Oktober votiert. »Die politische Stabilität Haitis ist nur dann z...
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